Vom „nassen Hadern“ zu mondänem Flair

Sagen aus 1070 Wien auf im7ten.

Auf der Suche nach Sagen aus dem 7. Bezirk sind wir auf die Erzählung vom Gasthaus „Zum Nassen Hadern“ gestoßen, das sich in der Zieglergasse befunden haben soll. Von der Sage spannen wir den Bogen zu sagenhaft gutem Essen, das in 1070 Wien an vielen Plätzen auf uns wartet.

Wer sich auf einen Spaziergang durch die Straßen und Gassen von Neubau begibt, durch die Straßen flaniert, die Einkäufe erledigt und die To-dos von der Liste Punkt für Punkt abhakt, kehrt in der Regel früher oder später in eines der zahlreichen Lokale, die der 7. Bezirk zu bieten hat, ein.

Nun ist es quasi das Hausrecht des Ur-Wiener Kellners stets ein wenig zu ‚granteln‘, um auch ja allen Gästen das Ungemach seiner Arbeit zu vermitteln. So unglaublich es klingt: Es gehört zu seinem Charme und seinen Qualitäten, einen Mann in elegantem Schwarz-Weiß-Aufzug zu verkörpern, der mit entnervtem Blick und wenig Geduld bedient und sein Trinkgeld zählend ein Seufzen vernehmen lässt. Einen echten Wiener Ober kann man herbeiwinken so viel man will, kommen wird er allerdings erst, wenn es ihm beliebt und er kann zuweilen recht ruppig reagieren. Dieser Ruf kommt nicht von ungefähr. Durchforstet man die Sagenwelt des 7. Bezirks, stößt man auf die

Erzählung vom Gasthaus „Zum nassen Hadern“:

Es soll sich also zugetragen haben, dass es in der Zieglergasse eine Gaststätte gab, in der eine g’standene Magd namens Bertha bediente und obgleich sie eigentlich ein freundliches Wesen hatte, brachte sie, sobald ihr etwas missfiel, dies deutlich zum Ausdruck.

Eines Morgens schrubbte sie gerade den Fußboden, als drei Soldaten in die Gastwirtschaft hereinpolterten und lauthals nach Bier verlangten. Dabei verteilten sie den Schmutz und Lehm, der an ihren Stiefeln klebte, in der Stube, was Bertha erzürnte und die Streitlust in ihr weckte. Sie hieß die drei zu verschwinden, doch die Soldaten genossen die Wut der Frau so sehr, dass sie den Dreck absichtlich in der frisch geputzten Stube verteilten. Daraufhin zog die Magd den schmutzigen Fetzen aus dem mit Wasser gefüllten Eimer und peitschte die Männer nach draußen. Triefend und schimpfend zogen die Soldaten von dannen.
Der Wirt aber stand in der Küchentür, lachte schallend über die Kratzbürstigkeit seiner Magd und klopfte ihr lobend auf die Schulter. Wenige Tage später präsentierte der Wirt Bertha das neue Schild an der Wirtshausmauer, das er anfertigen hatte lassen: „Zum Nassen Hadern“ stand darauf geschrieben und so wurde die Geschichte von der wehrfähigen Magd noch oft erzählt.

Lokaltipps für den 7. Bezirk

Was die Wien-Tourist:innen im Traditionskaffeehaus ihrer Wahl als Must See – quasi als Tourist:innenattraktion – erwarten, findet man andernorts – sehr zur Freude der Gute-Laune-Generation – immer weniger. Als Gast spürt man zunehmend, dass der Beruf des Gastwirtes bzw. der -wirtin vielmehr der Berufung zum Perfect Host entspricht. Die Begeisterung, Menschen kulinarisch zu verwöhnen und sie für eine Weile in eine andere Welt zu entführen, schlägt sich auch in der florierenden Vielfalt des lukullischen Angebotes am Neubau* nieder.

So steht man heute etwa vor der Qual der Wahl, ob es auf eine heiße Ingwerlimo mit frischer Minze und Honig ins Podium in der Westbahnstraße 33, 1070 Wien, geht, wo man gleichzeitig die neueste dort gastierende Ausstellung begutachten kann, oder ob man sich dem Genuss eines Beef Sticky-Rice Burgers im Spear in der Neubaugasse 15, 1070 Wien, hingibt. Sagenhaft lecker ist es auch bei Das Vivet in der Westbahnstraße 21, 1070 Wien, und bei Berliner Döner in der Zieglergasse 33A (Ecke Westbahnstraße), 1070 Wien, sprechen die manchmal langen Warteschlangen für die Qualität des Essens (was wir von im7ten übrigens bezeugen können). Im urigen Wien bleiben wir mit dem Mittagstisch von froemmel’s in der Zieglergasse 70, 1070. Wir bleiben bei der Hausnummer 70 reisen aber kulinarisch in den Süden ins sonnige Italien zu La Pausa in der Neubaugasse 70, 1070 Wien.

Im Gegensatz zur bediensteten Magd Bertha aus unserer Sage ist die Männerdominanz in der Gastonomie der Gegenwart Geschichte und so schwingen Frauen heute vielerorts das Zepter. Unheimlich abwechselnd, dabei aber immer vegetarisch oder vegan, wird in Helga Kielmayers Reformhaus Buchmüller in der Neubaugasse 17-19, 1070 Wien, an Wochentagen mittags aufgetischt.

Auch das Toma Tu Tiempo, was übersetzt „Nimm dir deine Zeit“ bedeutet, ist in weiblicher Hand. Wer el espanol nicht mächtig ist, dem/der wird hier einiges spanisch vorkommen. Das ist perfekt, um sich in Urlaubssehnsucht versetzen zu lassen. Geschäftsführerin Lucia Pichler-Zelikovics verkörpert genau den zuvor erwähnten, zeitgemäßen Typ von der perfekten Gastgeberin, die sich mit Leib und Seele ihren Gästen verschrieben hat: Am Tag nach ihrer Anwaltsprüfung beschloss sie ein Lokal zu eröffnen. Die Realisierung ihres Traumes führte sie in die Zieglergasse 44, 1070 Wien – eben jene Gasse, in der auch schon eine Magd namens Bertha Gäste empfangen haben soll.

Ofengemüse mediterran zubereitet und immer für Urlaubsfeeling bereit im Toma Tu Tiempo in 1070 Wien.
Bereit für Urlaubsfeelings? © Toma Tu Tiempo

*Aus der Kategorie „Wissenswertes über den 7. Bezirk“: Wusstet ihr, dass man nicht „in Neubau“, sondern „am Neubau“ lebt, speist und genießt?

Lesetipps

Weitere Lokal- und Genusstipps aus und für den 7. Bezirk gibt es in der im7ten-Blogkategorie Gastronomie.

Wir haben für euch eine Selektion der schönsten Gastgärten am Neubau zusammengestellt. Lest hier den Blogartikel dazu. Speziell für Schanigärten in der Neubaugasse findet ihr hier eine fantastische Auswahl.

Solltest du Lust auf eine ausgedehnte Cocktailtour durchs Grätzl zu unternehmen, haben wir hier den richigen Blogartikel: 7 Cocktailbars im 7. Bezirk – Gönnt euch eine Auszeit im Grätzl.

Lest mehr über das Vivet, den Berliner Döner, das froemmels, das Toma tu Tiempo in unserem Blog.

Credits

Beitragsbild: Stefan Schweihofer via Pixabay

Erstveröffentlichung: 26.02.2016 von Veronika Fischer, seither adaptiert

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