Sightseeing in der Neubaugasse

Sightseeing in der Neubaugasse bei einem der vielen historischen Gebäude in Wien.

Sie verläuft quer durch den 7. Bezirk, der ihr ab 1862 ihren prominenten Namen gab: die Neubaugasse. Auf dem heutigen Spaziergang schlendern wir die Straße der Spezialist:innen entlang. Dabei entdecken wir Sehenswürdigkeiten und historische Plätze, denen wir im Alltag viel zu wenig Beachtung schenken. Let’s walk!

Wiens Flaniermarktmeile

Bekannt ist sie vielen als die Einkaufsstraße mit dem legendären (Floh-)Markt, der sich mittlerweile zum Flaniermarkt weiterentwickelt hat. Zweimal im Jahr zieht er über hunderttausend Menschen pro Tag in den 7. Bezirk. Das große Angebot an Design, Kunst, Kulinarik und Vintage-Stücken bremst den sonst so zügigen Gang der Wiener:innen und zieht die Besucher:innen magnetisch von einem Stand zum nächsten.

Der nächste Flaniermarkt findet am 29. und 30. September 2023 statt. Mehr Infos findet ihr in unserem Beitrag.

Doch die Neubaugasse hat noch viel mehr zu bieten!

Die Geschichte der Neubaugasse

Die Verbauung des langen Straßenzugs begann im Jahr 1550 – nach der Ersten Wiener Türkenbelagerung. Anfangs reichte sie nur bis zur Burggasse, wurde dann zur Neustiftgasse und ab 1862 bis zur Lerchenfelder Straße verlängert.

Der Blick auf die Neubaugasse vom Neubauhof aus in Richtung Westbahnstraße. © Foto: Veronika Fischer

Das Jahr 1862

1862 ist übrigens eine Jahreszahl, die man sich am Neubau einfach merken MUSS, denn die Vergabe vieler Straßennamen geht auf dieses Jahr zurück. Eingemeindet wurden die Vororte auf dem heutigen Gebiet des 7. Bezirks bereits im Jahr 1850. Doch erst die Teilung Wiedens im Jahr 1861 machte den 7. (statt davor den 6.) Bezirk aus ihm. Die gassenweise Nummerierung der Häuser brachte mehr Ordnung und Orientierung in die stetig wachsende Donaumetropole und Kaiserstadt.

Von 1839 bis 1910 war in der Neubaugasse 25 das Gemeindehaus der Neubauer Vorstadt bzw. des 7. Bezirks untergebracht – damals noch ein anderes Gebäude. Seit 1911 steht hier der Elsahof. Die Schmetterlinge an der Fassade kann man auch auf einer Fotografie aus dem Jahr 1912 gut erkennen. © Foto: Veronika Fischer

Zwischen Großstadt-Feeling und dörflicher Heimeligkeit

Die Neubaugasse hat eine sehr belebte Erdgeschosszone. Hier findet man alles, was man für den Alltag braucht: Lebensmittel, Mode und Schuhwerk, Einrichtung und Wohnaccessoires, Bücher, Telekommunikation, aber auch ein tolles Angebot rund um die Freizeitgestaltung. Die reiche Gastroauswahl lässt das Genießer:innenherz höher schlagen und versorgt sowohl den frühen Vogel als auch den Nachtschwärmer. Als Anwohner:in des Grätzls muss man wirklich nur einmal aus der Tür spazieren und findet in Gehweite ein Fachgeschäft für jeden Bedarf des Alltags.

Weitere Infos zum Angebot der Neubaugasse gibt es auf neubaugasse.at in der Rubrik Shopping.

Die Neubaugasse wurde 2020 zur Begegnungszone umgebaut. Hier kann man in Ruhe sightseeing betreiben.
2020 wurde die Neubaugasse neu gestaltet und begrünt. © Foto: Veronika Fischer

Architektur

Den architektonischen Rahmen für alles, was sich in der Neubaugasse abspielt, bilden vorwiegend Mietshäuser im Stil der Gründerzeit und des Secessionismus. Die Shops, das Gastroangebot und die Neugestaltung der Neubaugasse im Jahr 2020 bringen jugendliche Frische und Bewegung in die Straße der Spezialist:innen.
Der wohl aktivste Architekt in der Neubaugasse war der in Ungarn geborene Leopold Fuchs. Die Häuser in der Neubaugasse 1, 2, 8, 10 und 12-14 tragen seine Handschrift und wurden im Abstand weniger Jahre Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet.

Leopold Fuchs‘ architektonische Handschrift in der Neubaugasse

Sightseeing: Geschichtliche Hightlights in der Neubaugasse

In der Neubaugasse 17-19 befindet sich ein Wohn- und Geschäftsgebäude, das einen öffentlichen Durchgang in die Seidengasse bietet. Der grüne Innenhof mitten in der Stadt ist einen Blick wert.

In der Neubaugasse gibt es Gebäude, die nach wie vor einen sprechenden Beinamen tragen. Wer mehr über das Haus „Zu den neun Churfürsten“ oder die Geschichte des Hauses „Zur Dreifaltigkeit“ erfahren möchte, findet einen Blog-Beitrag dazu auf neubaugasse.at.

Bevor die Grundstücke mit den Nummern 11-15 parzelliert wurden, bildeten sie vor über zweihundert Jahren die Andlerrealität. Einen kleinen historischen Ausflug haben wir für im7ten schon mal für den Beitrag gemacht, in dem wir herausgefunden haben, was sich vor der Rauch Juice Bar in diesem Geschäftslokal befunden hat.

Die Neubaugasse 11-15 bildete bis 1794 die Andlerrealität, die erst dann verkauft und parzelliert wurde. © Foto: Veronika Fischer

Wer schon mal von der Westbahnstraße kommend die Neubaugasse entlang spaziert ist, hat sich an der Ecke zur Richtergasse sicher schon gefragt: „Wer zum Kuckuck ist Franz Stark?“ Wir sind auch dieser Frage nachgegangen und haben sie hier beantwortet. Diese Geschichte sollte man beim Sightseeing in der Neubaugasse dabei haben, immerhin fasst sie viel von der Entwicklung des Bezirks und seiner Geschichte als Textilhochburg zusammen.

Die Geschichte von Franz Stark in der Richtergasse Ecke Neubaugasse
Wer zum Kuckuck ist Franz Stark? Die Antwort gibt es hier. © Foto: Veronika Fischer

7 To-dos für deinen Sightseeing-Besuch in der Neubaugasse

  1. Gönne dir ein Metropolitan Frühstück: Hol Dir ein Kipferl und einen Coffee-to-go.
  2. Schau in die Blumenbeete auf der Neubaugasse und finde mit einem Lexikon oder dem Google-Bildvergleich heraus, was hier wächst.
  3. Fülle deine Wasserflasche an einem der Wasserspender an den Hydranten auf und genieße die Wiener Trinkwasserqualität.
  4. Setz dich in einen Schanigarten und beobachte das Treiben. Darüber hinaus kannst eine der vielen Sitzgelegenheiten an der verkehrsberuhigten Neubaugasse nutzen.
  5. Spaziere die Neubaugasse in die eine Richtung auf unserer kleinen Sightseeing-Tour und fahre mit dem 13A wieder in die andere Richtung zurück.
  6. Gehe fünfzig Schritte auf der Neubaugasse, ohne einer der Linien der Pflastersteine zu berühren. Du darfst dabei auch tanzen.
  7. Entdecke, wie bunt die Neubaugasse ist! Finde das blaue Haus, das direkt gegenüber von einem grünen Haus steht. Wenn du von der Mariahilfer-Straßen-Seite kommst, wirst Du dabei auch ein Haus in Zuckerlrosa und eines in Kirschrot entdecken.

Suchspiel für Spezialist:innen

Wer ganz besonders wissbegierig ist, kann sich den Abschlussstein der Neubaugasse ansehen, der im Rahmen des ReOpenings der Neubaugasse von Bezirksvorsteher Markus Reiter und Kurt Wilhelm, Obmann der IG der Kaufleute am Neubau, verlegt wurde. Er befindet sich auf der Höhe Richtergasse. Dort ist ein Hydrant. Von dem aus muss man in die Mitte der Straße gehen und steht dann am neuesten Stein in der Neubaugasse.

Viel Spaß beim Sightseeing in der Neubaugasse!

Weiterführende Links

Neubaugasse. Die Straße der Spezialisten: Geschichte (zuletzt abgerufen am 13.04.2023)

Stadt Wien: Geschichte der Straßennamen in Wien (zuletzt abgerufen am 13.04.2023)

Wien Geschichte Wiki: Neubaugasse (zuletzt abgerufen am 13.04.2023)

Wikipedia. Die freie Enzykolpädie: Liste der Straßennamen von Wien/Neubau (zuletzt abgerufen am 13.04.2023)

Wikipedia. Die freie Enzykolpädie: Neubau (Wien) (zuletzt abgerufen am 13.04.2023)

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