im7ten-Walk: Den hügeligen Siebten entdecken

Unterwegs mit dem 7er Plan. Foto: © Veronika Fischer

Der 7. Bezirk ist voller Geschichten – jahrhundertealten und brandneuen. Wer Neubau erkunden will, sollte einige Orte auf die Must-see-Liste setzen. Im 7er Plan nehmen wir euch mit auf den im7ten-Walk. Den Plan könnt ihr euch hier als PDF herunterladen oder die Printversion kostenlos in 104 Unternehmen mitnehmen (solange der Vorrat reicht).

Ein guter Ausgangspunkt ist „unten“ beim MuseumsQuartier, den ehemaligen Hofstallungen und heute ein Kunst- und Kultur-Hub Wiens. „Unten“ deshalb, weil das MQ auf 182 Metern über der Adria und damit wesentlich tiefer als die westliche Außengrenze des 7. Bezirks – der Gürtel – auf 212 Metern Seehöhe liegt.

Außenansicht des MuseumsQuartiers in 1070 Wien. Foto: © Veronika Fischer
Blick auf das MuseumsQuartier in 1070 Wien vom Museumsplatz aus. Foto: © Veronika Fischer

Von hier aus sind es nur wenige Meter und eine Pärchen-Ampel-Kreuzung bis zum 1889 eröffneten Volkstheater, das einst das bürgerliche Pendant zum kaiserlichen Hofburgtheater (heute: Burgtheater) darstellte.

Die Pärchenampel beim Volkstheater in Wien leuchtet für eine Sekunde rot und grün gleichzeitig. Foto: © Veronika Fischer
Obwohl es ein bisschen blurry ist, wollen wir euch diesen Shot nicht vorenthalten: Die Pärchenampel beim Volkstheater in Wien leuchtet für den Bruchteil einer Sekunde rot und grün gleichzeitig. Genau da hat Veronika den Kameraauslöser gedrückt. Foto: © Veronika Fischer

Auf der Straßenseite des Volkstheaters geht man die Straße hinauf, bis man auf der anderen Straßenseite das Ende des MQ-Komplexes erreicht. Von hier aus hat man einen guten Blick auf die Ecke Breite Gasse und Burggasse, wo eine markante Fassade mit der Aufschrift „Friedrich Schmollgruber Goldschmied“ wartet – das hier ist mit 14 m² das kleinste Haus Wiens.

Das kleinste Haus Wiens ist in der Burggasse Ecke Breite Gasse. Foto: © Veronika Fischer
Das kleinste Haus Wiens ist in der Burggasse Ecke Breite Gasse. Es hat eine Grundfläche von 14 m². Foto: © Veronika Fischer

Es geht weiter stadtauswärts die Burggasse entlang, bis auf der linken Straßenseite die Spittelberggasse mit einem Straßenschild auf sich aufmerksam macht. Man muss sie einmal wie Julie Delpy und Ethan Hawke in „Before Sunrise“ durchspazieren, um den Charme aufzusaugen.

Die Spittelberggasse bot eine der Kulissen im Film "Before Sunrise". Foto: © Veronika Fischer
Im Film „Before Sunrise“ (1995) schlenderten Julie Delpy und Ethan Hawke hier entlang. Foto: © Veronika Fischer
Der Blick auf das Haus zu den sieben Sternen im Siebensternviertel in Wien. Foto: © Veronika Fischer
Wenn man aus der Spittelberggasse kommend auf die Siebensterngasse nach rechts einbiegt, sieht man das Haus „zu den sieben Sternen“. Foto: © Veronika Fischer

An ihrem Ende stößt man auf die Siebensterngasse, biegt auf selbige nach rechts ein und folgt ihr einen Häuserblock weit, um rechts in die Stiftgasse einzubiegen. Bei Hausnr. 8 befindet sich das Amerlinghaus, in dem u. a. das Bezirksmuseum Neubau untergebracht ist. Ein Blick in den Innenhof lohnt sich.

Im Amerlinghaus in der Stiftgasse 8 ist das Bezirksmuseum Neubau untergebracht. Foto: © Veronika Fischer
Im Amerlinghaus in der Stiftgasse 8 ist das Bezirksmuseum Neubau untergebracht. Foto: © Veronika Fischer

Weiter geht es die Stiftgasse entlang, bis auf der rechten Straßenseite die Hausfassaden von einem kleinen Park – dem Vally-Wieselthier-Park – unterbrochen werden. In den Beeten zur Schrankgasse hin wachsen zwei Kugeltrompetenbäume, die zusammen eines der sechs Naturdenkmäler im 7. Bezirk sind.

Vally-Wieselthier-Park in 1070 Wien, Foto: © Veronika Fischer
Im Vally-Wieselthier-Park wachsen zwei Kugeltrompetenbäume, die eines der Naturdenkmäler des Bezirks sind. Foto: © Veronika Fischer

Am Ende der Stiftgasse geht es nach links in die Burggasse, wo einige Schritte weiter die Pfarre St. Ulrich liegt. Hier, im ehemaligen Dorf Zeismannsbrunn, wurde bereits 1211 erstmals eine kleine Kirche errichtet – unbedingt einmal rund um die Kirche gehen und den Platz erkunden.

Pfarre St. Ulrich in 1070 Wien. Foto: © Veronika Fischer
Wir sind im ältesten Teil des Bezirks. Hier befand sich das Dorf Zeismannsbrunn. Die Zeismannsbrunngasse – rechts von der Ulrichskirche, aber nicht mehr im Bild – erinnert daran. Foto: © Veronika Fischer

Von der Vorderseite der Kirche geht es nach links – mit der Fahrtrichtung des Straßenverkehrs – in die Neustiftgasse, bis sie die Kellermanngasse kreuzt. Am Augustinplatz, der aktuell ganz im Zeichen des U-Bahn-Baus steht, trifft man normalerweise auf die Statue des Lieben Augustin – dem bekannten Bänkelsänger, der ein Symbol für die Wiener Steh-auf-Manderl-Mentalität ist. Derzeit wird die Statue saniert und kommt nach Abschluss der U-Bahn-Bauarbeiten wieder an seinen gewohnten Platz.

Das weiße Haus im Hintergrund erzählt seine eigene Geschichte: Hier befanden sich Anfang des 20. Jhds. die Ateliers der „Wiener Werkstätte“, einer renommierten Produktionsgemeinschaft bildender Künstler*innen. Wer entdeckt die kleine, goldene Reiterskulptur an der Hausmauer? Sie hält einen längst widerlegten Mythos am Leben, denn das Zelt Kara Mustaphas stand nicht hier, sondern auf der Schmelz (15. Bezirk).

Blick in die Burggasse. Foto: © Veronika Fischer
Wir stehen auf der Ecke Kirchengasse und Burggasse. Links geht es runter zum Augustinplatz, rechts geht es rauf zum Siebensternplatz. Hier merkt man, wie hügelig der 7. Bezirk ist. Foto: © Veronika Fischer

Mit dem Augustinplatz im Rücken geht es die Kirchengasse hinauf bis zur Siebensterngasse, wo sich der Siebensternplatz vibrierend öffnet. Er ist die perfekte Mischung aus urbaner Gemütlichkeit und Dorfplatzgeschäftigkeit. Wenn man eine Spazierpause braucht, ist das ein guter Ort dafür.

Auf der Siebensterngasse geht es stadtauswärts bis zur Hausnr. 46, wo über dem Eingang „Adlerhof“ steht. Es handelt sich um ein sog. Durchhaus – einen (nicht so geheimen) Geheimgang, der die Siebensterngasse mit der Burggasse verbindet. Leise durchspazieren ist die Devise. (Alternativ geht es über die beliebte und belebte Neubaugasse in die Westbahnstraße, bis diese die Hermanngasse kreuzt.)

Der Adlerhof verbindet die Siebensterngasse mit der Burggasse und ist eines der Durchhäuser in Wien Neubau. Foto: © Veronika Fischer
Der Adlerhof verbindet die Siebensterngasse mit der Burggasse und ist eines der Durchhäuser in Wien Neubau. Foto: © Veronika Fischer

Die Burggasse geht man gegen die Fahrtrichtung bis zur Hermanngasse, biegt in die schmale Gasse und folgt dem Straßenverlauf um zwei Kurven, bis man links neben sich das Magistratische Bezirksamt sieht. Im 2. Stock des Bezirksamts kann man übrigens eine historische Stadtansicht aus dem Jahr 1827 begutachten. Der mittels Crowdfunding erworbene Plan von Neubau ist eine Dauerleihgabe an das Bezirksamt.

Das Magistratische Bezirksamt für den 6. und 7. Bezirk liegt in der Hermanngasse 24–26, 1070 Wien. Foto: © Veronika Fischer
Das Magistratische Bezirksamt für den 6. und 7. Bezirk liegt in der Hermanngasse 24–26, 1070 Wien. Foto: © Veronika Fischer

Die Hermanngasse geht es weiter, über die Westbahnstraße, bis zur Seidengasse und weiter geradeaus auf den Jenny-Steiner-Weg. Weiter, weiter, nicht von den Häusern irritieren lassen, die wirken, als würde man in eine Sackgasse gehen; durch den kleinen Durchgang gelangt man in die Lindengasse.

Durchgang von der Lindengasse über den Jenny-Steiner-Weg in die Seidengasse. Foto: © Veronika Fischer
Nur nicht irritieren lassen!: Am Ende des Jenny-Steiner-Wegs führt ein Durchgang direkt in die Lindengasse. Foto: © Veronika Fischer

Leicht links öffnet sich die Andreasgasse, wo nach ein paar Metern der Andreaspark liegt und genau gegenüber das Möbelmuseum Wien beheimatet ist – ein Tipp für alle Interieurfans.

Blick von der Lindengasse in die Andreasgasse in 1070 Wien. Foto: © Veronika Fischer
Wir stehen auf der Lindengasse und blicken in die Andreasgasse, wo links der Andreaspark und rechts das Möbelmuseum Wien liegen. Foto: © Veronika Fischer

Den Spaziergang setzt man am besten über die Lindengasse fort und biegt je nach Lust und Laune nach rechts in die Zieglergasse, Schottenfeldgasse oder Kaiserstraße ein, die man bis zur Kreuzung mit der Westbahnstraße geht. Dort angekommen ist es nicht mehr weit bis der 7. Bezirk im Westen an einer von Wiens Hauptverkehrsrouten, dem Gürtel, endet.

Pinker Blumentopf in der Kaiserstraße, 1070 Wien. Foto: © Veronika Fischer
Die pinken Blumentöpfe gehören in die Kaiserstraße wie das Kipferl zum Kakao. Sie werden von Freiwilligen gepflegt und begartelt. Foto: © Veronika Fischer

Zum Abschluss der Tour gibt es aber noch ein Highlight zu sehen: Die Hauptbücherei am Urban-Loritz-Platz – schon die Stufen davor sind einen Besuch wert. Hat man sie erklommen, kann man einen Blick auf die Stadt werfen, die unterhalb weiter bebt, während man selbst die Ruhe genießt.

Am Urban-Loritz-Platz befindet sich die Hauptbücherei Wien. Foto: © Veronika Fischer
Am Urban-Loritz-Platz befindet sich die Hauptbücherei Wien. Foto: © Veronika Fischer

Du hast Lust, noch mehr zu entdecken? Schau auf der Seite Unterwegs mit dem 7er Plan vorbei.

Veronika Fischer ist für im7ten bei den Kaufleuten am Neubau unterwegs. Foto: Rotraud Priesner
Veronika Fischer

... liebt das Kreative und Ungewöhnliche. Erzählt den im7ten-Leser*innen am liebsten Unternehmer*innen-geschichten, die man beim Einkaufen im Grätzl sonst nicht so schnell erfährt. Was sie sonst noch macht, kann man auf vlikeveronika.com/ueber nachlesen. Foto: © Rotraud Priesner

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