Das Siebensternviertel entdecken

Der Siebensternplatz im Siebensternviertel ist begrünt und lädt zum Verweilen ein. Foto: © Christian Steinbrenner

Das Siebensternviertel ist trotz des stolzen Namens kein eigener Bezirksteil des 7. Bezirks. Vielmehr umspannt das Siebensternviertel Teile von St. Ulrich, dem Spittelberg, der Laimgrube, Mariahilf und Neubau. Das heißt, der östliche Teil des Bezirks – vom MuseumsQuartier bis zur Neubaugasse zählen zum Siebensternviertel.

Zum Siebensternviertel gehören auch die Siebensterngasse, der Siebensternpark und der Siebensternplatz. Sie alle verdanken ihren Namen dem Hausschild „Zu den 7 Sternen“ in der Siebensterngasse 13, in dessen Vorgängerhaus der Dichter Ignaz Franz Castelli während seiner Studienzeit bei seiner Großmutter wohnte.

Das Haus „zu den 7 Sternen“ ist namensgebend für das Siebensternviertel. Foto: © Veronika Fischer
Das Haus „zu den 7 Sternen“ in der Siebensterngasse 13, 1070 Wien, ist namensgebend für das Siebensternviertel. Foto: © Veronika Fischer

Kulinarische Vielfalt und Einkaufsfreude im Siebensternviertel

Vielfalt und Flair beschreiben das Siebensternviertel am treffendsten. Das Viertel ist für seine lebendige Kultur, die kreativen Shops sowie die einzigartigen Lokale bekannt. Egal ob man vom Spittelberg stadtauswärts, von der Neubaugasse stadteinwärts, vom Augustinplatz die Kirchengasse bergauf oder selbige von der Mariahilfer Straße (kaum merkbar) bergab kommt, es ist in der Regel der Siebensternplatz, auf dem man ankommt und kurz innehält, um das Flair des Viertels einzuatmen. Er öffnet sich vibrierend und nicht selten nehmen Besucher*innen an, dass das Siebensternviertel seinen Namen von ihm hat – man hat das Gefühl, dass sich das Viertel von hier aus sternförmig in alle Richtungen ausdehnt.

Vom „Holzplatzel“ zum Siebensternplatz

Den Siebensternplatz gibt es als solchen noch gar nicht so lange. Bis 1848 wurde hier einmal wöchentlich Klaubholz verkauft, was ihm den Namen „Holzplatzel“ einbrachte. (vgl. Czeike, Felix: Historisches Lexikon, Band 3, S. 261)
Danach war er lediglich eine Verkehrsfläche inmitten des Gasslwerks. 1995 erfolgte die Umgestaltung und erst 2009 erhielt der Siebensternplatz seinen heutigen Namen.

Die perfekte Mischung

Der Siebensternplatz ist die perfekte Mischung aus urbaner Gemütlichkeit und Dorfplatzgeschäftigkeit. Wenn man eine Spazierpause braucht, ist das ein guter Ort dafür – konsumzwangfreie Sitzbankerl sind genauso zu ergattern wie ein Sitzplatz in einem der Cafés oder Lokale am und rund um den Platz. Vom Frühstückskaffee in der J. Hornig Kaffeebar über das Artisan Croissant auf Sauerteigbasis von P‘AM bis zum Betthupferl bei Schwein – einem beliebten vegetarischen und veganen Lokal am Siebensternplatz – kann man sich in den vielen Lokalen kulinarisch verwöhnen lassen. Am oberen Ende des Siebensternviertels, an der Ecke von Siebensterngasse und Neubaugasse, serviert das Café Spazio vegetarische Köstlichkeiten.

Die Stunden zwischen den Snacks und Hauptmahlzeiten lassen sich ganz wunderbar mit Gustieren, Staunen und Shoppen in den vielen kleinen Shops in der Lindengasse, Kirchengasse, Siebensterngasse und Zollergasse füllen: Hier agieren Modelabels für Klein und Groß wie Sylvie T., Disaster Clothing und Soova. Es gibt Vintage-Stores wie Schuhe für Frauen VINTAGE und auf Nachhaltigkeit fokussierte Shops wie den Aurinshop. Naturnahes für die Balance von Körper und Geist gibt es beim Reformhaus prokopp. Wer sein Zuhause gerade neu einrichtet, findet bei Morton’s Art Palace asiatische und afrikanische Möbel sowie Wohnaccessoires. Bei De Montis schaut man vorbei, wenn man sich in Geschirr mit Flora- und Faunamotiven verlieben oder herausfinden will, was es mit „mafiafreien Lebensmitteln“ auf sich hat. Unweit davon ist auch Geschirr Niessner zu finden, wo man die Liebe zum Kochen mit den schönsten, praktischen Hilfen neuentflammen kann und bevor man am Siebensternplatz in den 49er steigt, geht man noch g’schwind zu vomFASS, wo man sich Essig, Öl oder Alkoholisches direkt vom Fass zapfen lassen kann.

U-Bahn-Bau im Siebensternviertel

Aktuell ist das Erscheinungsbild einzelner Teile des Siebensternviertels stark vom U-Bahn-Bau beeinträchtigt. In der Kirchen- und Lindengasse prägen die Bauzäune seit Jahren das Straßenbild. Weniger prominent ist die Baustelle am Augustinplatz, wo unterirdisch eine Gleiswechselanlage und ein an die Oberfläche führender Notausstieg entsteht. Wegen dieser Baustelle ist die Statue des Lieben Augustin auch derzeit nicht an ihrem Platz, kehrt aber nach Abschluss der Arbeiten in den 7. Bezirk zurück.

Die Arbeiten werden voraussichtlich im Jahr 2030 abgeschlossen sein, wenn die U2 ihre neue Route antritt.

Während die Aussicht auf eine Entlastung der U3, des 13A und ein noch moderneres Öffinetz natürlich positiv ist, stellen die anhaltenden Bauarbeiten für manche Gassen und Ecken, Bewohner*innen und Unternehmer*innen eine Belastungsprobe dar. Durch Bauzäune und längere Wege geraten die Besucher*innenflüsse immer wieder ins Stocken.

Eventreihe 2025: Meet the Makers im Siebensternviertel

Um die Unternehmer*innen des Siebensternviertels in der verlängerten Bauphase rund um die U-Bahn-Erweiterung zu unterstützen, initiierte die IG der Kaufleute am Neubau (die auch hinter im7ten.com, dem Flaniermarkt in der Neubaugasse oder der im7ten-Insel steht) im Frühjahr 2025 die vierteilige Veranstaltungsreihe Meet the Makers. Dabei bekommen die Macher*innen des Grätzls eine Plattform geboten, um ihre Leidenschaft zu verschiedenen Themenschwerpunkten zu präsentieren: Meet the Makers – Sound & Dance, Drinks & Taste, Fashion & Style, Arts & Crafts. Unterstützt wird die Eventreihe von der Bezirksvorstehung Neubau und der Wirtschaftskammer Wien.

Veranstaltungsinfos zu MTM

Blick auf den Siebensternplatz im Frühling.
Der Siebensternplatz in voller Blüte. Foto: Veronika Fischer

Sehenswürdigkeiten im Siebensternviertel

Tourist*innen, die im Boutique Hotel Kugel nächtigen, haben es, gut getroffen! Sie sind am westlichen Rand des Siebensternviertels (bekommen daher nichts vom U-Bahn-Bau mit), sind aber mitten im Geschehen. Für sie sind der Spittelberg, die Stiftskaserne mit dem Flakturm im Innenhof, die Stiftskirche im Südosten, die Mechitaristenkirche im Nordosten und die Ulrichskirche in der Mitte nur einen Katzensprung entfernt. St. Ulrich ist der älteste Teil des 7. Bezirks und der Platz um die Kirche definitiv einen Besuch wert. Aber auch der Vally-Wieselthier-Park mit seinen beiden Kugeltrompetenbäumen (das Baumpaar ist eines der sechs Naturdenkmäler des Bezirks), das Amerlinghaus oder das MuseumsQuartier, in das man über den Hintereingang in der Breite Gasse gelangt, sind gern besuchte Orte im Siebensternviertel.

Der älteste Teil des 7. Bezirks ist St. Ulrich, früher Zeismannsbrunn.
Der St.-Ulrichs-Platz von der Zeismannsbrunngasse aus. Foto: © Veronika Fischer

Beitragstitelbild: Der Siebensternplatz ist das Herz des Siebensternviertels. Foto: © Christian Steinbrenner

Weiterführende Links

Geschichte Wiki Wien, Siebensterngasse:
https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Siebensterngasse (Stand: 12.07.2025)

Geschichte Wiki Wien, Zu den sieben Sternen:
https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Zu_den_sieben_Sternen (Stand: 12.07.2025)

Gut zu wissen: Geschichtlicher Zusammenhang mit dem Putschversuch von Juli 1934

Die Siebensterngasse erhielt ihren heutigen Namen im Jahr 1862, wurde im Nationalsozialismus allerdings in „Straße der Julikämpfer“ umbenannt, da die Nationalsozialisten am 25. Juli 1934 einen Putschversuch gegen die Dollfuß-Regierung versuchten. Die Turnhalle des Deutschen Turnerbundes, von dem aus die Putschisten zum Bundeskanzleramt marschierten, lag an der Ecke von Stiftgasse und Siebensterngasse. In der 2. Republik erhielt die Siebensterngasse ihren Namen zurück.

Veronika Fischer ist für im7ten bei den Kaufleuten am Neubau unterwegs. Foto: Rotraud Priesner
Veronika Fischer

... liebt das Kreative und Ungewöhnliche. Erzählt den im7ten-Leser*innen am liebsten Unternehmer*innen-geschichten, die man beim Einkaufen im Grätzl sonst nicht so schnell erfährt. Was sie sonst noch macht, kann man auf vlikeveronika.com/ueber nachlesen. Foto: © Rotraud Priesner

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LESETIPPS

Die Straßenbahnlinie 49 fährt zwischen Volkstheater und MuseumsQuartier hinauf Richtung Urban-Loritz-Platz. Foto: © Veronika Fischer

Sieben wissenswerte Fakten über den 7. Bezirk

Du gehst auch so gerne wie wir im 7. Bezirk essen und spazierst danach mit deinen Freund*innen durch die Gassen? Da ist es immer gut, ein paar wissenswerte Fakten aus dem Hut zaubern zu können. Wir haben sieben wissenswerte Fakten über Wien-Neubau für dich gesammelt, die du dir leicht merken kannst.

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