„Papier sind wir“ – Eine Liebeserklärung an Mastnak

Mastnak - Papier sind wir ist bei Birgit Payer kein leeres Versprechen.

Eine kleine Liebeserklärung für alle, die Papier und Kreatives so lieben wie im7ten-Redakteurin Veronika Fischer.
Titelbild: © Michaela Krauss-Boneau

Es war einmal …

Es gibt nicht viele Ur-Wiener Unternehmen, die einen so eingängigen Slogan haben wie Mastnak. Sag „Mastnak“ und mein Kopf vervollständigt sofort „Papier sind wir“. In großen Buchstaben thront der Schriftzug über dem kleinen Vordach des Papierfachgeschäftes in den Neubaugasse 31 und kann mich noch gut erinnern, wie meine ersten Kontakte mit Mastnak waren: In meinem Studentinnenjob half ich im Office eines Designbüros aus. Rechnungen für Besorgungen mussten immer bei mir abgegeben werden und mindestens einmal in der Woche wanderte eine Mastnak-Rechnung über meinen Schreibtisch. Allein von den Positionen auf Rechnungen konnte ich mir ausmalen, welch magischer Ort dieser Mastnak sein musste. Mit Papieren, Mappen, Stiften, Klebern, Büromaterial in den wunderbarsten nerdy Farben und Formen – herrlich.

Das Papierfachgeschäft Mastnak hat zwei Filialen in Wien und ist ein absoluter Einkaufstipp für alle, die Papier lieben.
mastnak | Papier sind wir in der Neubaugasse 31, Foto: © Michaela Krauss-Boneau

Das muss ich sehen

Und irgendwann war die Neugier zu groß und ich fuhr statt nach Hause auf die andere Donauseite einfach in die Neubaugasse, flanierte von der Mariahilfer Straße kommend in Richtung Westbahnstraße und stand plötzlich vor der gläsernen Auslage mit den Drehständern voller zauberhafter Grußkarten. Was mich drinnen erwartete, war noch … schöner, bunter und kreativer, als ich angenommen hatte. Hunderte Schreibgeräte, Bastelmaterial – vom Kerzenbastelset über Fototransfertechnik bis hin zu Kalligraphie –, Tools für Kreativprojekte, zauberhafte Geschenkpapierbögen, 3-D-Sticker … und Kataloge.

Kataloge voller Stempel, Stanzen und Bastelutensilien, die das Bastler:innenherz so heiß begehrte und die so schwer zu ergattern waren.

Kleiner Exkurs, weil ich weiß, dass die Onlinehandelgeneration sich das kaum vorstellen kann: Was es in der Pre-Amazon-Ära im stationären Handel nicht gab, gab es damals einfach nicht.

Aber auf einmal waren die wirklich tollen DIY-Gadgets zum Greifen nahe und man musste nur die Produktnummer aus dem Katalog an die Mastnak-Fachkraft weitergeben, um sich das begehrte Wasauchimmer einige Tage später dort abholen zu können.

Neben Papier findet man bei Mastnak auch ein großes Sortiment an DIY-, Bastel- und Künstlerbedarf.
Geschäftsführerin Birgit Payer inmitten der Produktvielfalt der Abteilung für Künstler:innenbedarf., Foto:© Michaela Krauss-Boneau

Die Pfade kreuzen sich immer wieder im Leben

Meine Mastnak-Liebe ist mittlerweile 18 Jahre alt, was ziemlich viel ist, wenn man bedenkt, dass ich in dem Jahr geboren wurde, in dem der langjährige Mastnak-Geschäftsführer Werner Sopper federführend an der Gründung des Vereins der IG Kaufleute am Neubau beteiligt war und der allererste Flohmarkt in der Neubaugasse stattfand. Er war eine treibende Kraft in der Prägung der Neubaugasse als Straße der Spezialist:innen, wie wir sie heute kennen.

Viele Jahre später durfte ich Werner Sopper in einer meiner ersten Erkundungstouren für im7ten.com interviewen und wie gerne hätte ich ihm (und überhaupt allen Mitarbeiter:innen dort) erzählt, welches Fangirl ich war (bin). Immer schon mit einem Herzen fürs Selbermachen ausgestattet hatte ich meine erste Präge- und Stanzmaschine 2012 bei Mastnak erstanden. Die fertigen Projekte stellte ich auf meinem damaligen DIY-Blog ins Netz, um auch andere zur Nutzung ihrer Kreativität zu begeistern. Und plötzlich hatte ich Kontakt mit den Firmen, deren Produkte ich bei Mastnak gekauft hatte – Artoz, Sizzix, Gmund … Den Weg dorthin habe ich mir selbst frei geschaufelt, aber die Welt von Mastnak war ein Kompass, der mir auch immer wieder gezeigt hat, dass es sehr wohl einen Markt für DIY-Blogs gibt. (Vor Jahren wurde ich von einer Redakteurin der Kronen Zeitung gefragt, was denn „DIY“ bedeutet, so unbekannt war der Do-It-Yourself-Bereich damals.) Heute darf ich mit ein bisschen Stolz sagen, dass ich einen der meistgelesenen DIY-Blogs in Österreich betreibe. Wann immer ich von Wiener Leser:innen gefragt werde, wo sie dieses oder jenes Material bekommen, bekommen sie Mastnak zu hören und jedesmal, wenn ich im 7. unterwegs bin und mir „Papier sind wir“ entgegenwinkt, schmunzle ich, wissend, dass wir eine Geschichte miteinander haben, von der bis heute nur ich wusste, die ich jetzt aber sehr gerne mit den im7ten-Leser:innen geteilt habe.

Büro- und Schreibwaren von Moleskine und Co kann man in Wien beim Papierspezialisten Mastnak kaufen.
Hochwertige Büroutensilien, Schreibwerkzeuge und Papier sind bei Mastnak stets gut sortiert., Foto: © Michaela Krauss-Boneau

2021 wurde Mastnak 111 Jahre alt

Dass ich das Nähkästchen aufgemacht und daraus geplaudert habe, ist keinem geringeren Anlass als dem letztjährigen 111-jährigen Jubiläum des beliebten Papier- und Schreibwarengeschäfts geschuldet, das seit Werner Soppers Ableben von seiner Tochter Birgit Payer geführt wird.


Da hätte ich natürlich auch ein neues Porträt schreiben können – das alte können Interessierte hier nachlesen. Aber ich habe mich für eine ganz kleine, persönliche Geschichte entschieden, weil es diese Erlebnisse sind, die uns an Marken binden. Hunderttausende dieser Erlebnisse sind seit der Gründung von Mastnak im Jahr 1910 passiert … und das macht die Seele, die Geschichte – und ich glaube, auch die Zukunft – dieses Grätzls aus.

Weiterführende Links

www.mastnak.at

im7ten.com: Mastnak – Wo kreative Herzen höher schlagen

neubaugasse.at: Mastnak feiert 111. Jubiläum in der Neubaugasse

Veronika Fischer ist für im7ten bei den Kaufleuten am Neubau unterwegs. Foto: Rotraud Priesner
Veronika Fischer

... liebt das Kreative und Ungewöhnliche. Erzählt den im7ten-Leser*innen am liebsten Unternehmer*innen-geschichten, die man beim Einkaufen im Grätzl sonst nicht so schnell erfährt. Was sie sonst noch macht, kann man auf vlikeveronika.com/ueber nachlesen. Foto: © Rotraud Priesner

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