Ausstellung „Ruth Klüger – Ceija Stojka. Dichten ins Leben“
Veranstaltungsinfo
Besucht die Ausstellung „Ruth Klüger – Ceija Stojka. Dichten ins Leben“ von 9.10. bis 16.11.2025.Galerie Mana, Stuckgasse 4, 1070 WienGeöffnet: Dienstag bis Sonntag,
Veranstaltungsinfo
Besucht die Ausstellung „Ruth Klüger – Ceija Stojka. Dichten ins Leben“ von 9.10. bis 16.11.2025.
Galerie Mana, Stuckgasse 4, 1070 Wien
Geöffnet: Dienstag bis Sonntag, von 12 Uhr bis 18 Uhr.
Der Eintritt ist frei!
Weitere Informationen unter: https://www.kulturbezirk-neubau.at/neubauerinnert
Titelbild: links: Ruth Klüger © Reinhart Meyer-Kalkus, rechts: Ceija Stojka © Christa Schnepf, Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück
Über Ruth Klüger und Ceija Stojka
Ruth Klüger und Ceija Stojka wurden auf eine für sie beide unerwartete Weise öffentliche Stimmen ⎯ Stimmen des Überlebens, literarische Stimmen, feministische Stimmen, Stimmen der Rom*nja, jüdische Stimmen, politische Stimmen − Stimmen des freien Menschen. Beide wurden als Kinder mit ihren Müttern in mehrere Konzentrationslager des NS-Regimes deportiert. Für beide wurden Worte ein lebenswichtiges Medium.
Ruth Klüger begann bereits in Auschwitz zu dichten und sagte sich Gedichte auf, um die nicht endenden Stunden auf dem Appellplatz durchzustehen. Später wurde aus ihr eine international renommierte Professorin für deutsche Literatur in den USA. 1992 wurde sie mit ihrer Autobiografie „weiter leben. Eine Jugend“ als Autorin bekannt, berühmt und vielfach ausgezeichnet.
Mehr als vierzig Jahre nach Ende des Krieges veröffentlichte Ceija Stojka 1988 als erste Romni ihr Buch „Wir leben im Verborgenen. Erinnerungen einer Romni zwischen den Welten“ und begann kurz darauf auch zu zeichnen und zu malen. Ihrem künstlerischen Werk werden inzwischen große internationale Ausstellungen gewidmet, so etwa 2023 im Austrian Cultural Forum in New York unter dem Titel „What Should I be Afraid of? Roma Artist Ceija Stojka.“
Ausstellung ab 9. Oktober im 7. Bezirk
80 Jahre nach Kriegsende widmet sich ein partizipatives Ausstellungsformat in Wien den Gedichten der beiden so mutigen wie emanzipativen Frauen und zeigt dazu eine kleine Auswahl von Zeichnungen und Bildern von Ceija Stojka im 7. Bezirk – dort, wo Ruth Klüger als Kind vor der Delogierung und Deportation zuhause war und wo Ceija Stojka nach dem Krieg lange Jahre wohnte. Die Gedichte sind in der Ausstellung zu sehen, zu lesen und zu hören. Besucher*innen können auch aktiv werden und selbst Gedichte von Ceija Stojka sprechen und aufnehmen und deren Erinnerung so in die Gegenwart holen.
Möglich macht die Ausstellung die Kulturschaffende Sabine Kock, die beide Frauen persönlich kennenlernen durfte. „Ich verehre Ruth Klüger und Ceija Stojka als Künstlerinnen wie als Frauen mit außerordentlichem Mut“, sagt Sabine Kock. „Ich möchte besonders junge Menschen bzw. (post-) migrantische Kontexte einladen. Es gibt auch ein eigenes Vermittlungsformat als Angebot an Gruppen und Schulklassen, wo Jugendliche mit eigener Sprache, Texten und Gedichten experimentieren können.“
Rahmenprogramm
Donnerstag, 9. Oktober 2025, 18 Uhr
Galerie Mana, Vernissage
Begrüßung: Veronika Kaup Hasler (Wiener Stadträtin für Kultur und Wissenschaft), Markus Reiter
(Bezirksvorsteher Wien Neubau), Sabine Kock (Philosophin und Kulturarbeiterin)
Lesung: Tamara Stern (Schauspielerin) und Nuna Stojka.
Musik: Hojda Stojka
Montag, 20. Oktober, 13 Uhr bis 17 Uhr
Galerie Mana, Schreibworkshop
Mit Mazlum Nergiz (Autor, Dramaturg, Teil des Leitungsteams im Schauspielhaus Wien und Lehrender
am Institut für Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst Wien)
Begrenzte Teilnehmer*innenzahl.
Um Anmeldung wird gebeten unter kock_culture@gmx.net
Dienstag, 21. Oktober, 18:30 Uhr
Galerie Mana
Gespräch „Ruth Klüger, Dichten als Medium der Erinnerung“
Begrüßung: Anna Babka (Bezirksrätin und Vorsitzende der Kulturkommission Wien Neubau)
Gespräch mit Gesa Dane (Literaturwissenschaftlerin, Berlin und Verwalterin des Nachlasses von Ruth Klüger),
Robert Schindel (Lyriker, Autor, Regisseur), Daniela Strigl (Literaturwissenschaftlerin und
Literaturkritikerin)
Donnerstag, 23. Oktober, 18 Uhr
Filmhaus am Spittelberg
Filmvorführung: Unter den Brettern hellgrünes Gras von Karin Berger
Begrüßung Isabelle Uhl (Bezirksvorsteher Stellvertreterin Wien Neubau), Gespräch mit Karin Berger
(Dokumentarfilmerin und Autorin), Christa Stippinger (Autorin, Verlagsleitung edition exil) und Nuna
Stojka.
Dienstag, 4. November 18:30 Uhr
Galerie Mana
Diskussion: Prekäres Erinnern – Erkämpfte Anerkennung – Erinnerungsdiskurse nach 1945 und heute.
Einleitung: Lea Fink, Ravensbrück lesbar machen mit Ceija Stojka: Ceija Stojkas Erinnerungen an das
Konzentrationslager hielt sie in Gemälden und Zeichnungen fest, die Einblicke in den Lageralltag und
die Erfahrungen von Romnja in Ravensbrück geben. Lea Fink, Fellow am Institut für
Kulturwissenschaften der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, gibt einen kurzen, virtuellen
Rundgang durch Ravensbrück mit Stojkas Kunstwerken.
Anschließend Gespräch mit Lea Fink (OEAW, Gedenkstätte Ravensbrück, Jüdinnen und Romnja in der
Österreichischen Lagergemeinschaft Ravensbrück), Tobias Herzberg (Leitungsteam Schauspielhaus
Wien und Teil der Plattform für plurale Erinnerung CPPD), Mirjam Karoly (Wiener Wiesenthal Institut für
Holocaust Studien, Nationale Delegierte zur Internationalen Holocaust Remembrance Alliance,
unabhängige Expertin zur Situation von Roma in Europa)
Sonntag, 16. November, 18 Uhr
Finissage, Galerie Mana, mit der Band Amenza Ketane
Moderation: Sabine Kock
Zeit
9. Oktober 2025 18:00 - 16. November 2025 20:00(GMT+02:00)
Veranstaltungsort
Galerie Mana
Stuckgasse 4, 1070 Wien