Kunst im Vorbeigehen

„Straßenkunst“. Unter diesem Sammelbegriff vereinen sich Artisten, Komödianten, Musiker und Maler, sofern sie Kunst im öffentlichen Raum, direkt auf der Straße, produzieren. Straßenkunst will uns Passanten quasi im Vorbeigehen in ihren Bann ziehen.

VW Bully - Ecke Westbahnstraße 7„Street Art“ ist zwar die Übersetzung dieses Fachbegriffs ins Englische, bezeichnet allerdings etwas gänzlich Anderes. Gemeint sind kleine Kunstwerke, die sich mittlerweile an jeder Straßenecke finden lassen. Es handelt sich hierbei um aufwendig hergestellte Sticker, Poster oder auch um Schablonenkunst. Die „Street Artists“ wollen den Betrachter mit ihren Motiven zum Nachdenken anregen, ihm Rätsel aufgeben, Geschichten erzählen oder zum Lachen verführen.Es gibt hier keine Regeln

Street Art ist für alle da. Das Beste daran ist, dass man über das Medium Straße die Menschen in einem Moment erreicht, in dem sie Kunst nicht erwarten. Die Bilder hängen weder in einem Museum noch in einer Galerie, man sucht den kreativen Austausch nicht gezielt sondern wird zufällig damit konfrontiert. Es ist Kunst, die nichts kostet.

Manche Werke sind dermaßen präsent platziert, dass man sie gar nicht übersehen kann. Wie zum Beispiel „Die Entstehung der Welt“, von der Street Art Künstlerin „Mandarina“. Auf einer Häuserfassade sieht man ein Mädchen, das Weltkugelseifenblasen in den Raum bläst. Andere Stücke sind so versteckt angebracht, dass man sie meist eher zufällig entdeckt. Wenn man zum Beispiel an der Ecke Westbahnstraße/Neubaugasse darauf wartet, dass die Ampel auf Grün umschaltet, kann man, wenn man nach oben schaut, ein kleines Mosaik auf der Häuserfassade erkennen. Dieses ist eines von einer
52-teiligen Serie, die der international bekannte Künstler „Invader“ im Juni 2006 geschaffen hat.

InvaderStreet Art wirft unsere gewohnte Wahrnehmung aus der Bahn

Für den Street Artist sind Wand und Ort genauso essentiell wie das Kunstwerk selbst. Imaginär werden Sockelleisten zum Horizont und abgefallener Putz zum Fenster in der Fassade. Oft macht dieses Zusammenspiel erst den Charme der Bilder aus.

Der große Unterschied zu Graffiti ist wohl der, dass der Kunstgedanke bei Street Art im Vordergrund steht. Streetartists wollen mit den Menschen der Stadt kommunizieren. Graffiti, insbesondere das „Tagging“ – die schnell dahin gesprühten Unterschriften, die mittlerweile überall zu finden sind –  dient meistens dazu, das „Revier“ der Künstler zu markieren. Leider dominieren diese das Straßenbild und drängen Street Art immer mehr ins Abseits.

Zieglergasse 92Dennoch muss man dazu sagen, dass Street Art Künstler nicht um Erlaubnis fragen, ein Bild hier oder dort anbringen zu dürfen, auch auf Privateigentum. Deshalb genießt diese Kunst nach wie vor einen zweifelhaften Ruf. Jedoch werden den Künstlern immer mehr legale Flächen zur Verfügung gestellt. Unternehmen wie die Inoperable Gallery kuratieren diverse Wände in Wien und laden Künstler gezielt für Projekte ein.

Fazit: Hat man einmal mit der Suche nach Street Art begonnen, kann man gar nicht mehr genug davon bekommen. Denn der Moment, wenn man ein gut verstecktes Kunstwerk entdeckt, schafft Begeisterung und Bewunderung.

Links:

www.inoperable.at
www.betonblumen.org

Anna Rose Ableidinger

Die Studentin und Situationskomikerin bezeichnet sich selbst als Lebenskünstlerin, die sich liebend gerne mit dem Handwerk und Werkzeug zur Verwirklichung ihrer Ideen beschäftigt. Dabei ist die Faszination für diverse Techniken mit viel Aufwand absolut ihr Ding. Als intensive Inspiration dienen ihr Gedichte, Liedtexte aber auch Redewendungen. Frei nach dem Motto: künstlerisch durch den Tag tanzen und dabei auf abenteuerlichen Wegen den 7ten erforschen ☺ zu lesen auf www.im7ten.com

Häufig gelesene Beiträge

Die Bezirksteile des 7. Bezirks von Wien sind Altlerchenfeld, Schottenfeld, Neubau, Spittelberg, St. Ulrich, Laimgrube und Mariahilf.

Die 7 Bezirksteile des 7. Bezirks

Bitte setzen, wir machen eine Sachunterrichtsstunde, die uns bis zurück ins 13. Jahrhundert befördert. Entdecke mit im7ten die sieben Bezirksteile des 7. Bezirks.

im7ten-Downloads

Wir lieben es, dir eine Freude zu machen: Flaniere mit dem 7er Plan durch das Grätzl, finde in den aktuellen 7er News Geschenktipps oder lade dir praktische im7ten-Freebies herunter.

Triff uns auf Social Media

Newsletter-Anmeldung

Newsletter-Anmeldung

Der im7ten-Newsletter liefert dir regelmäßig gute Gründe, dich in unseren Bezirk zu verlieben – in die Unternehmen, ins Flair und in die Vielseitigkeit.

Wir verwenden Brevo als unsere Marketing-Plattform. Wenn du das Formular ausfüllst und absendest, dann bestätigst du, dass die von dir angegebenen Informationen an Sendinblue zur Bearbeitung gemäß den Nutzungsbedingungen übertragen werden.

Nutze unsere Shortcuts

LESETIPPS

Bastle dir deine eigenen Halloween-Handpuppen mit der Vorlage von Katharina Kastner.

Bastelvorlage: Halloween-Handpuppen

Bastle dir Halloween-Handpuppen mit den Vorlagen von Katharina Kastner. Eine süße Katze, ein verschreckter Geist und ein müder Kürbis warten auf dich.

Internationale Küche kannst du in 1070 Wien in vielen Lokalen genießen. Foto: © Verena Lukanz, La Pausa

Die Vielfalt der Aromen: Neubau als Schmelztiegel der internationalen Küche

In anderen Ländern warten überall neue Spezialitäten und Geschmäcker darauf, entdeckt zu werden. Doch für kulinarische Abwechslung muss man nicht unbedingt in den Flieger steigen. Auch im 7. Bezirk bringt die internationale Küche von italienisch, asiatisch bis hin zu afrikanisch und mexikanisch das Urlaubsfeeling direkt auf den Teller.

Im Skaterpark am Gürtel in Wien kann man seine Skills trainieren. Foto: © Christian Scherl

Hochburg der Sportstudios

Wer durch die Gassen und Straßen schlendert, stößt zwischen MuseumsQuartier und Urban-Loritz-Platz auf ein wahres Sport- und Fitness-Studio-Paradies. Da lohnt es sich, die Sportschuhe immer dabei zu haben.